Sonntag, 1. Oktober 2006
die Nationalratswahlen
Die Wahlen sind vorüber, und wieder einmal haben wir gelernt: Meinungsforscher können sich noch so sicher sein, das Ergebnis sieht meistens anders aus. Die SPÖ hat, entgegen allen anders lautenden Prognosen gewonnen. Die Taktik der Volkspartei ist nicht aufgegangen. (Überhaupt hatte man den Eindruck, dass der ÖVP die Wahl ziemlich egal war, nach dem Motto: "Am Sonntag lassen wir mal wählen, und am Montag machen wir mit der Regierung weiter"). Schade ist, dass sowohl die Freiheitlichen als auch das BZÖ wahrscheinlich ins Parlament kommen, und somit eine Koalition zwischen rot und grün unmöglich machen. Somit werden wir wohl, wie man vermuten musste, einmal mehr eine große Koalition bekommen, und doch eine etwas andere als die, an die man eigentlich gedacht hätte. Bei der Wahl positiv aufgefallen sind KPÖ und Grüne: Die Grünen haben es endlich geschafft, ein Ergebnis über 10 Prozent zu erzielen (das beste Ergebnis der Parteigeschichte und eines der besten grünen Wahlergebnisse europaweit), die KPÖ konnte ihren Stimmenanteil so gut wie verdoppeln und liegt jetzt bei 1,2%, hat aber den Einzug in den Nationalrat klar verfehlt, ebenso wie Hans-Peter Martin und seine Partei. Die Wahlberichterstattung auf Ö1 war einmal mehr sehr ausführlich und umfassend, wobei man auf den Chef der Innenpolitikredaktion sehr gut hätte verzichten können. Übrigens scheint das ORF-Fernsehen Werner Mück noch so oft wie möglich eisetzen zu wollen, bevor er (hoffentlich) entgültig seinen Hut nehmen muss. Zuerst konnte man seine "Analyse" der Wahl in der Zeit im Bild sehen, und jetzt gerade moderiert er die Diskussion der Spitzenkandidaten, was mir die Zeit gibt diesen Beitrag zu schreiben.

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