Dienstag, 3. Oktober 2006
Farbenspiele usw.
Mittlerweile drängt sich bei den meisten Diskussionen zur politischen Lage die Frage nach dem "wer mit wem" in den Vordergrund. Vorerst scheinen die Möglichkeiten jedoch recht begrenzt: Einerseits wäre zwar eine Mehrheit von Schwarz-blau-orange (oder rot-blau-orange) rechnerisch denkbar, falls die Parteien allerdings nur die Hälfte von dem einhalten, was sie vor der Wahl versprochen haben, wird daraus nichts (man erinnere sich nur an die Behauptung H.C. Straches, dass man mit den orangen "Verrätern" nie und nimmer zusammen arbeiten werde). Andererseits drängt sich die Möglichkeit einer großen Koalition auf, was in Österreich viel weniger ungewöhnlich ist als z.B. in Deutschland. Allerdings scheinen beide Großparteien diese Option nicht gerne zu haben, was auch nicht verwundert, wenn man weiss, das ÖVP und SPö in der Zeit der großen Koalition kontinuierlich verloren haben. Die Grünen warten hingegen weiter auf die Auszählung der Wahlkarten, denn sie hoffen dadurch endlich drittstärkste Kraft zu werden (so könnten sie unter anderem den dritten Nationalratspräsidenten stellen). Überdies ist es auch möglich, dass das BZÖ unter Einrechnung der Wahlkarten die 4-Preozent-Hürde nicht schafft. Ihre Mandate würden dann an die anderen Parteien gehen, und eine rot-grüne Regierung hätte vielleicht wieder eine Chance. Unterdessen dauert die Katerstimmung bei der ÖVP weiter an. "Schüssel mit Sprung" titelt die TAZ.. In der Tat stellt sich die Frage, was Schüssel, Khol, Gehrer etc. mit dem verpatzten Wahlergebnis anfangen werden. Doch noch haben sie Zeit, sich das zu überlegen, zumindest bis zum vorliegen des Wahlkartenergebnisses am nächsten Montag.

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